Weltuntergang

Am 21. Dezember geht die Welt unter.

Es gibt Menschen, die das tatsächlich glauben. Es ist der Tag der Wintersonnenwende und mit dem Datum endet angeblich auch der Kalender der Maya. Viele deuten das als das Ende aller Zeiten.

So kaufen Russen derzeit die Lebensmittelläden leer, um Notvorräte zu schaffen, vor allem Wodka, Nudeln und Kondome. US-Amerikaner buchen One-Way-Tickets nach Bugarach, einem 200-Einwohner-Dorf am Fuße der französichen Pyrenäen. Es heißt, dass es dem Weltuntergang entgehen würde. Dort campieren bereits jetzt so viele Menschen, dass die französische Regierung wohl demnächst die Zufahrt nach Bugarach sperren wird.

Dabei endet der Maya-Kalender gar nicht. Es ist nur der letzte Tag des 13. Baktun ihrer Zeitrechnung. Immerhin: die Zahl 13 war den Maya heilig. Den echten Mayas in Guatemala ist der ganze Weltuntergangsrummel übrigens herzlich egal.

Die Hochkultur der Maya hatte ihre Glanzzeit zwischen 300 und 900 n. Chr. Ihr Kalender beginnt aber bereits im Jahre 3114 v. Chr. und teilt die Zeit in Zyklen von 394 Jahren ein, die Baktuns. 2012 ist also das letzte Jahre der »heiligen Zeit«.

Der Tag der Wintersonnenwende wartet in diesem Jahr aber dennoch mit einer echten Seltenheit auf. Unser Sonnensystem steht dann nämlich genau in der Mitte zwischen der Ober- und Unterseite der galaktischen Scheibe, die wir als Milchstraße kennen. Diese Konstellation wiederholt sich nur alle 25.800 Jahre.

In Wirklichkeit ist die Milchstraße ja ein riesiger Wirbel in Form einer flachen, runden Platte, in deren Zentrum ein schwarzes Loch Energie in sich hinein saugt.

Als unser Sonnensystem zuletzt genau zwischen den beiden Oberflächen der Milchstraßenscheibe stand, gingen die Neantertaler. Die letzten dieser Menschenart hatten sich damals in Südspanien rund um Gibraltar zurück gezogen. Sie konnten dem vorläufigen Siegeszug des heutigen Homo sapiens nichts entgegen setzen – und der ist gerade dabei, sich selbst umzubringen.

Foto: Neubert

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