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Bilder: David Kriesel
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass eine Fotokopie das Original genau wiedergibt. Muss aber nicht!
Kontrolle ist besser.
Moderne Kopierer sind eben doch keine Fotokopierer. Vielmehr durchläuft das aufgenommene Bild eine Software zur Datenkompression, bevor die »Kopien« aufs Papier gedruckt werden. Und diese Software kann Fehler machen – zumindest bei Xerox-Kopiergeräten, wie die Bilder oben zeigen.
Es ist durchaus möglich, dass falsche Kopien nicht allein ein Xeros-Problem sind. Es ist also unabdingbar, bei wichtigen Papieren, wie Rechnungen, Rezepten oder Konstruktionszeichnungen für Bauten, die Kopie immer genau mit dem Original zu vergleichen.
Entdeckt hat das Phänomen der Doktorand David Kriesel am 24. Juli 2013. Er informierte sofort Xerox. Doch die Firma hielt es eine Woche lang nicht für nötig zu reagieren. Da Kriesel das Problem sehr gravierend fand – schließlich waren wahrscheinlich einige hunderttausend Kopierer betroffen – setzte er sich hin und schrieb seine Entdeckung auf – penibel genau dokumentiert.
Es dauerte insgesamt drei Wochen, bis Xerox reagierte und am 19. August ein Software-Update veröffentlichte. Peinlich genug: Der Xerox-Führung war der Fehler bekannt – nicht aber den Service-Technikern. Trotzdem ließ Xerox die Kunden in dem Glauben, dass ihre Kopierer kopieren und nicht fälschen.
Der Kompressionsstandard, den Xerox benutzt, wird auch von den meisten anderen Kopiergeräteherstellern eingesetzt. Es ist also durchaus möglich, dass Kopiermaschinen noch für einige Zeit eher Falsifikationsmaschinen sind.
So viel für heute zum Nutzen von »Innovation« .
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